Yoga
Hatha-Yoga nach der Tradition Krishnamacharya, viniyoga
Die Yogatradition Krishnamacharya/viniyoga hat ihre Wurzeln bei Sri T. Krishnamacharya, der Lehrer einiger bedeutender Yogalehrer, wie zum Beispiel B.K.S. Iyengar. Weiterentwickelt wurde sein Ansatz neben anderen von seinem Yogaschüler und Sohn T.K.V.Desikachar und dessen Schüler R.Sriram. Im Zentrum dieser Tradition ist der Blick auf die individuellen Anliegen der Yogaschüler*innen. Der Yogaunterricht wird best möglichst an die Umstände und Bedürfnisse des Yogaschülers, der Yogaschülerin ausgerichtet. Dies kann am besten im Einzelunterricht umgesetzt werden, aber auch im Gruppenunterricht wird diesem Prinzip soweit möglich große Beachtung geschenkt. Dafür wurde eine entsprechende Grundstruktur des Unterrichtaufbaus gefunden – viniasa krama, der schrittweise Aufbau. Dies erklärt den Namen „viniyoga“. Die asanapraxis im eigenen Atemrhythmus auszurichten, gibt dem Üben eine ganz besondere Achtsamkeit und lässt die Yogapraxis zu einem ganzheitlichen Üben werden. Körper und Atem im Einklang zusammen mit einer Ausrichtung des Geistes auf den Moment fordert den Menschen umfassend. Der gesamte Yogaunterricht steht auf den Quellen der altindischen Yogaphilosophie. Ganz besondere Beachtung findet das Yogasutra des Patanjali, denn in diesem Werk wird der achtgliedrige Weg des Patanjali beschrieben, ein ganzheitlicher Übungsweg der alle Aspekte des Lebens berührt.
Der achtgliedrige Weg des Patanjali
1. Yama
Verhalten gegenüber der Mitwelt
2. Niyama
Innere Einstellung
3. Asana
Körperhaltung
4. Pranayama
Regulierung des Atems
5. Pratyahara
Sinnesanbindung an das Innere
6. Dharana
Anhaltende Ausrichtung der Gedanken
7. Dhyana
Meditation
8. Samadhi
Transzendenter Bewusstseinszustand vollkommener Erkenntnis
Weder werden diese acht Aspekte starr nacheinander geübt, noch können sie irgendwann als fertig geübt angesehen werden.
Vielmehr ist es ein ineinandergreifendes, holistisches Üben. Die Aspekte der einzelnen Glieder berühren einander beim Üben und verfeinern sich entsprechend.
Samadhi, die vollkommene Erkenntnis, ein transzendenter Bewusstseinszustand, entwickelt sich aus tiefster Meditation. Dies ist das höchste Ziel des Yogaweges und Yogaschüler wie – lehrer nähern sich diesem Zustand i.d.R. unter höchster yogischer Übungs- und Lebensgestaltung nur an.
Dennoch ist es sehr lohnenswert, sich auf den Yogaweg zu begeben. Eine regelmäßige Yogapraxis kann die Lebensqualität sehr positiv beeinflussen: weniger körperliche Beschwerden, Kraft und Beweglichkeit, mentale Ausgeglichenheit, besseres Stressmanagement und Impulse zur Lebensphilosophie bereichern und unterstützen unsere Ausrichtung im Alltag.